Meine persönliche Telekom-Leidensgeschichte - oder: Drosselcom schon heute!

  • Es war irgendwann Anfang 2012, als ich mich dazu entschlossen habe, bei meinen Eltern auszuziehen und etwas näher Richtung Arbeitsplatz zu ziehen. Nachdem ich relativ schnell eine wirklich schöne und bezahlbare Wohnung gefunden habe, habe ich direkt mich um einen Telefon bzw. Internetanschluss gekümmert. Eine erste Ernüchterung, denn an dem Wohnort gab es nur die Deutsche Telekom und 1&1. Preislich gab es keine allzu großen Unterschiede, da ich kein Interesse an einer Festnetz Flatrate hatte. Daher habe ich dann im Mai 2012 einen Anschluss bei der Deutschen Telekom bestellt.

    Der Tag des Einzuges (1.7.) rückte immer näher und inzwischen hatte ich auch meine Bestellung bestätigt bekommen. Hatte sogar irgendwo den Termin bestätigt bekommen, wartete aber noch auf den Anruf des Technikers bzw. Einrichtung. Mitte Juni wurde ich dann aktiv, wollte schließlich pünktlich meinen Anschluss haben. Dann die Ernüchterung: Techniker kann erst Mitte Juli vorbei kommen! Na gut, die zwei Wochen werde ich dann auch aushalten... Immerhin, der dann versprochene Termin wurde dann eingehalten und Internet hat funktioniert, auch die 16 Mbit kamen fast ganz an (zumindest zu der Uhrzeit, wo ich den Speedtest gemacht hatte...).

    Es war schon beachtlich, dass eine Bestellung 2 Monate vor Einzug nicht ausreicht, um pünktlich eine Leitung zu erhalten, aber das sollte das kleinere Problem mit der Telekom sein, wie ich inzwischen weiß.

    Ca. August bemerkte ich dann immer wieder, dass YouTube sehr langsam läuft, oft nachladen muss und ich während eines Downloads nicht mehr ordentlich surfen kann (Youtube + Download ging gar nicht). Ein Speedtest (ca. 20 Uhr) brachte dann die Ernüchterung - 1,5Mbit! Das ganze habe ich mir dann noch ein paar Tage angeschaut und dann letztendlich mich bei der Telekom per Online Formular gemeldet, dass irgendwas mit meiner Leitung nicht stimmt.

    Irgendwann kam dann auch ein Anruf, die Leitung sei OK, es gibt keine technischen Probleme. Das Problem muss zwischen dem Router und meinem PC liegen - ahjo. Ich dann einen Speedtest gemacht und tatsächlich waren wieder die ~14 Mbit da, allerdings war das gegen Mittag (da ich Urlaub hatte). Auch am kommenden Wochenende über den Tag verteilt Tests gemacht und alles war in Ordnung. Ich dachte mir - okay, Problem gelöst?).

    Danach hatte ich immer mal wieder Schwankungen, Abende mit langsamen Internet, aber ich war zu Faul mich wieder bei den Helden von der Telekom zu melden... Doch ca. November habe ich mich dann endlich wieder aufraffen können und mich wieder beschwert.

    Dann kam ein Anruf von der Technik: Es besteht ein Problem seit September, der Verteilerkasten sei überlastet, Problem soll bis Januar 2013 (!) behoben werden... Also noch drei Monate warten?! Okay, ich also direkt am Telefon direkt nach einer Gutschrift gefragt. Antwort, sinngemäß: "Ich bin nur in der Technik, mit der Rechnung habe ich nichts zu tun". Super. Also dann direkt nach dem Telefonat eine Mail geschrieben, dass dieses Problem eben besteht und ich eine Gutschrift haben möchte. Dann wieder ein Anruf eines Mitarbeiters. Sinngemäße Aussage:
    "Es ist kein Problem bekannt. Erteilung einer Gutschrift nicht möglich, aber möchten sie vielleicht einen 20€ T-Punkt Gutschein haben?" Dafuq? Ich ihn darauf hingewiesen, dass ich mit einem Techniker gesprochen habe und er mir bestätigt hat, dass ein Problem vorliegt. War ihm egal. Also wieder ne Mail mit der genauen Schilderung des letzten Gespräches sowie des Gespräches mit dem Techniker mit der bitte, dass der Kundenservice auch mal mit der Technik sprechen soll.

    Dann endlich eine Antwort per Mail von der Telekom, Problem besteht tatsächlich (Überlastung des DSLAM), Gutschrift ist aber erst nach Behebung des Problems möglich. Ich soll mich bitte dann melden.. Okay, konnte ich mit leben (ohne die Höhe der Gutschrift zu kennen).

    Zeitsprung: 5.Feburar 2013
    Internet immer noch lahm - Mail an die Telekom. Antwort sinngemäß: "Problem besteht immer noch (Überlast am Hauptverteiler), dauern noch bis Anfang März 2013 an.

    Also noch einen Monat warten...

    Aber (wie erwartet) war am 11.März noch alles beim alten. Also wieder ne Mail... Antwort:
    ... das Überlast- Problem am DSLAM, über den Ihr Anschluss geführt werden muss, konnte von unseren Kollegen noch nicht gelöst werden. Die eingeleiteten Maßnahmen waren bisher nicht erfolgreich. Als neuer Zieltermin liegt uns der 21.05.2013 vor.....

    Noch zwei Monate?! Ich also nochmal ne Mail, dass ich nun endlich eine Gutschrift will. Schließlich zahle ich seit über einem halben Jahr den vollen Preis, bei nicht einmal der halben Leistung! Aber ich wurde weiterhin mit Standard Antworten bombardiert, Gutschrift erst nach Behebung des Problems... wenn es denn jemals behoben wird!

    Ich hatte endgültig genug davon und kam dann auf die Idee eine "Vorstandsbeschwerde". Wurde mir zumindest von Kollegen empfohlen. Bevor ich den Weg über die Post gehe, wollte ich es aber mal per Mail versuchen. Also nach "Vorstand Deutsche Telekom" gegoogelt und mir die E-Mail Adresse gebastelt - beim dritten Versuch ging die Mail auch durch. Wurde eine insgesamt recht lange Mail mit dem gesamten Mail Verlauf zwischen mir und dem Telekom Support. Nur 5 Stunden später kam dann auch eine Antwort vom sogenannten "V-Support". Wofür das V wohl steht? Aufjedenfall sitzen hier anscheinend richtige Menschen vor den Computern und keine Standard-Mail Roboter. Große Entschuldigung und die Zusage einer rückwirkenden Gutschrift von 50% des Rechnungsbetrages. Am Behebungstermin Ende Mai lässt sich aber leider nichts ändern. Aber hey, das ist doch schon mal was!

    Inzwischen haben wir den 6.Juni - und Überraschung - mein Internet lahmt noch immer rum. Soeben habe ich auch die neuste Antwort des V-Supports erhalten:
    "die Beeinträchtigung besteht weiterhin, die Lösung ist bis zum 05.08.2013 geplant.
    Die Beeinträchtigung kann nur durch weiteren Infrastrukturausbau gelöst werden.
    Die verantwortlichen Stellen sind informiert und forcieren den Ausbau mit Hochdruck."

    Und weitere 2 Monate! Und meine Hoffnung, dass es dann wirklich wieder funktioniert, ist auch nicht besonders hoch. Aber wenigstens zahl ich nur noch die hälfte für meinen Anschluss. Dazu ist zu sagen, dass ich zu später Nacht und morgens meine vollen 14 Mbit habe. Selbst bis zum Nachmittag geht die Leistung nur leicht runter. Erst zum Feierabend sackt die Verbindung komplett ab, wenn hier im Haus alle das Internet anschmeißen. Dann b leiben nur noch 1-2 Mbit übrig. Zocken geht zum Glück, YouTube muss ich eben auf 360p schrauben und wenn ich mal nen Spiel bei Steam laden muss, wird das eben Nachts oder morgens während der Arbeit gemacht. Lässt sich alles irgendwie regeln, aber nervt gewaltig! Aus Mangel an Konkurrenz (1&1 wird ja das selbe Problem hier haben) habe ich aber keine andere Möglichkeit. Naja, außer umziehen.. aber die Wohnung gefällt mir dafür zu gut...

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Kommentare 3

  • feeder -

    Exakt mein Problem, wobei ich bei 1&1 als Telekom Reseller bin. So hammer nervig.

  • Atouba -

    Das ist mir schon klar ;) Sind ja tatsächliche technische Probleme - aber kommt ja aufs selbe hinaus. Und Hinter mir habe ich sie ja leider noch nicht...

  • Taurus -

    Die Telekom drosselt nicht bei Bestandskunden, nur bei Neukunden, die ein Vertrag abschließen. Bei Bestandskunden habe ich von 2016 oder so gehört, aber bis dahin kann sich mit der drosselung noch viel ändern. ich habe ja nur DSL2000, da kann man bei mir sowieso nicht viel drosseln.

    Aber du hast ja ne ganz große Geschichte mit der Telekom hinter dir