Mein erster Artikel für die Schülerzeitung Version 0.9A

Wir haben in unserer Berufsschule eine Schülerzeitung gegründet, die den bescheuerten Namen "Zündstoff" trägt, naja die Mehrheit war dafür. Hier ist die erste Fassung meines ersten Artikels dafür. Ich bin offen für Anregungen und Flames Kritik.

[Update] Hier die aktuelle Version, mit Bildern und wie sie für den Artikel formatiert sein wird aber auch diese Version ist noch nicht 120% final. docs.google.com/document/d/1FF…excNMHD8hq7HZvSELEPA/edit


Am 10.10.10 startete Hasbro (US-amerikanischer Spielwarenhersteller) den neuen Pay-TV Sender The Hub. Auf dem neuen Sender sollten Neuauflagen bekannter Hasbro Spielzeugmarken laufen. Eine dieser Spielzeugmarken war My Little Pony, die eigentlich für junge Mädchen gedachte Serie wurde unerwarteter Weise sehr beliebt bei Jugendlichen und Erwachsenen und der größte Teil davon war sogar männlich.

Hasbro engagierte die Animatorin Lauren Faust, bekannt für die Serien Powerpuff Girls, ausgezeichnet mit zwei Emmys, (der wichtigste Fernsehpreis in den USA) und Fosters Haus für Fantasiefreunde, ausgezeichnet mit 4 Emmys. Sie wurde damit beauftragte, eine TV-Serie zur Spielzeugmarke My Little Pony von Grund auf neu zu gestalten. Hasbros einzigen Voraussetzungen waren, dass die Serie einen Bildungsaspekt besitzt und die Spielzeugserie vermarktet. Sie nahm die Herausforderung an und setze sich als Ziel, den als mädchenhaft bekannten Ponys mehr Tiefe und Charakter zu verleihen. Sie suchte sich darauf ein Team zusammen, das jahrelange Erfahrung im Animationsbereich vorweisen konnte. Und damit war die vierte Generation der kleinen Ponys geboren, die nun unter dem Namen My Little Pony: Friendship is Magic bekannt werden sollten.

Die Meinungen waren, nach der Bekanntgabe, gemischt, dass Lauren Faust an einer Serie arbeitet, die auf einer Spielzeugmarke basiert. Der Kritiker Amid Amidi sagte dazu in seinem Artikel End of the Creator Driven Era in TV Animation: „Namen wie Rob Renzetti und Lauren Faust in den Credits einer Spielzeugbasierten TV-Serie wie My Little Pony zu sehen, ist ein Eingeständnis der Niederlage für die gesamte Animationsindustrie.“

Nachdem die ersten Folgen über den neuen Sender liefen, dauerte es nicht lange bis diese im Internet hochgeladen wurden und ihren Weg auf diverse Online Plattform fanden. Auf der Seite 4Chan (Ein Imageboard im Internet, über das hauptsächlich Bilder ausgetauscht werden) tauchten kurzerhand immer mehr Bilder der kleinen Ponys auf.

Die Zahl der Fangemeinde stieg von Woche zu Woche und sie nannten sich Bronies. die Entstehung des Begriffs konnte nicht hundertprozentig geklärt werden, es gibt jedoch zwei Theorien. Die eine besagt, dass es sich von den Wörtern brother und pony ableitet (bro+ny). Die andere besagt, dass sich der Begriff von den beiden 4Chan Boards /b/ (random) und /r/ (request) kommt (/b/r/ony). Mit dem steigenden Wachstum der Fangemeide stieg auch die Anzahl der Trolle (Personen die im Internet gezielt andere provozieren). Zur der Zeit bildete sich auch eines der Leitmotive der Fanbewegung Love and Tolerate. Mit der Einstellung Love and Tolerate zeigte man, dass man sich nicht provozieren lässt, andere Meinungen akzeptiert und damit kein Ziel für die Trolle darstellt.

Wenn man nun die Bronies fragt, was ist so besonders an der Serie My Little Pony: Friendship is Magic? Es ist der Humor, die Referenzen (Star Wars, The Big Lebowski, Batman uvm.), die Synchronisation, sowie die Lieder von Daniel Ingram und die Hintergrundmusik von WIlliam Anderson. Die Fanszene ist aber nicht nur Konsument der Episoden und des Merchandise von Hasbro, das was offiziell von Hasbro hergestellt wird ist nur die Spitze des Eisberges. Mittlerweile wurde so gut wie jedes Musik Genre von Bronies ponifiziert. Es gibt selbst gemacht Musik, Videos, Film und Fernsehparodien, Plüschfiguren, diverse Modifikationen zu Computer und Videospielen, haufenweise Fanart und vieles mehr. Aber auch ernsteren Themen wird sich in der Fangemeide gewidmet, so entsteht derzeit das Album Seeds of Kindness, für das viele bekannte Brony-Musiker gemeinsam ein Album komponieren und der Erlös wird an die Hilfsorganisation Your Siblings gespendet. Your Siblings unterstützt nicht staatliche Hilfsprojekte in der dritten Welt, die von einer einheimischen Person Vorort verwaltet werden, Kriterien zur Förderung sind: Nachhaltigkeit, Transparenz und Gemeinnützigkeit. Die Kreativität und bloße Existenz der Bronies hat auch die Macher der Serie verblüfft. Sie haben sich mittlerweile an die Situation angepasst und gehen auf Feedback und Kritik der Bronies ein. Und auch die Werbeabteilung vom Sender The Hub erkannte das potential der Serie und begann damit sie für eine ältere Zielgruppe zu vermarkten. In den USA wurden Reklametafeln zur Serie aufgestellt, die eine Szene aus dem Film Poltergeist parodierten. Mittlerweile umfasst MLP: FiM zwei Staffeln mit 52 Episode und eine dritte Staffel ist bereits in Produktion. Es wird noch zeigen, ob dies nur ein vorübergehendes Phänomen ist oder ob Bronies die Trekkies des neuen Jahrhunderts sind.